Belohnung ist alles
Nikotin stimuliert Dopamin
Nikotin reagiert mit den nikotinergen Acetylcholinrezeptoren. Die Folge ist eine Ausschüttung zahlreicher Botenstoffe, was Nikotin mit „harten Drogen“ wie Amphetamin und Kokain gemeinsam hat. Im Mittelpunkt dieser Drogenwirkungen und der des Nikotins steht der Transmitter Dopamin. Er ist der zentrale Transmitter im Belohnungssystem.
Nicht selten genießen Raucher eine Zigarette zur Belohnung: nach der Arbeit oder nach einer anstrengenden Autofahrt. Diese Zigarette belohnt den Anwender und vermittelt ihm ein Wohlgefühl. Auf das will oder kann auch der Entzugswillige nicht verzichten.
Rituale sind wichtig
Nikotin allein ist aber nur Teil des Belohnungskonzeptes. Allein das Ritual, eine Zigarette zu halten, anzuzünden, den Rauch auszublasen, setzt Dopamin frei. (Auch) deshalb ist es so schwer, sich vom Glimmstängel loszusagen.
Je länger der Betroffene raucht, desto mehr Bindungsstellen für den Transmitter Acetylcholin bildet er. Diese ACh-Rezeptoren sind für die Entzugssymptomatik verantwortlich. Einige Entwöhnungsmittel blockieren diese Bindungsstellen.
Grundsätzlich
Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Ansätze, sich das Rauchen abzugewöhnen: Arzneimittel mit Nikotin, Nahrungsergänzungsmittel ohne Nikotin, Pharmaka gegen das Suchtverhalten, Homöopathika, Akupunktur und verhaltenstherapeutische Maßnahmen. Die Leitlinienautoren haben zahlreiche Studien ausgewertet und die Therapieoptionen beurteilt.
Artikel von Matthias Bastigkeit • Quelle: http://news.doccheck.com/de/79575/raucherentwoehnung-dampf-doktrin-2015/
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